Geboren 1923 in Wien als Sohn des Kaufmanns Karl Eckhaus und seiner Frau Sabine. Weil seine Mutter schon 1934 verstarb und sein Vater häufig auf Geschäftsreisen war, lebten er und sein Bruder bei ihrer Großmutter. Nach der NS-Machtergreifung 1938 wurde die Firma des Vaters "arisiert". Das und der Novemberpogrom wenige Monate später bestärkten den gerade 15-Jährigen in seinem Entschluss zu fliehen. 1935 war Gideon Mitglied im zionistischen Jugendverband geworden – seither ist die Ausreise nach Palästina im Rahmen der Jugend-Alijah für ihn ein Ziel. Doch die Umstände hatte er sich anders vorgestellt, denn 1938 wurde aus der freiwilligen Ausreise eine Flucht vor den Verfolgern. Er gelangte in Triest auf ein Schiff und schließlich nach Palästina.
Der Vater wurde in Auschwitz ermordet, Gideons Bruder überlebte den Holocaust in den USA. Gideon Eckhaus beteiligte sich aktiv am Aufbau des Staates Israel, zunächst als Mitglied der Jewish Settlement Police und der Haganah (der jüdischen Untergrundarmee), später im Militär und in der Arbeit mit jugendlichen Neueinwanderern. Er bezeichnet sich selbst als überzeugten Zionisten. Er war maßgeblich an den Restitutionsverhandlungen mit der österreichischen Regierung beteiligt und zum Zeitpunkt des Interviews schon seit vielen Jahren Vorsitzender des Zentralkomitees der Österreicher in Israel.